Am 15.06.2019 haben sich drei Karateka mit Roland Ahlers (6. DAN SOK) auf den Weg gemacht, um unsere Karatefreunde vom Dojo REN SHI KAN Minden zu besuchen. Michael Schönbeck (ebenfalls 6.DAN SOK) und Roland haben ihre Lehrgangshinhalte diesmal speziell auf die DAN-Anwärter abgestimmt. Insgesamt waren an die zwei Dutzend Blau-, Braun- und Schwarzgurte zugegen, um von dem Training zu profitieren. Der Lehrgang war als Prüfungsvorbereitungslehrgang gedacht, für alle die, die im nächsten Jahr ihre Prüfung machen wollen und auch zum rein schnuppern für alle anderen, die in den nächsten Jahren zur Prüfung gehen wollen.
Nach einer gemütlichen Begrüßungsrunde bei einer schönen Tasse Morgenkaffe, begann Roland Ahlers mit der ersten, gemeinsamen Einheit. Nach der Aufwärmphase ging es in der Grundschule hauptsächlich um dynamische Aspekte: Um die Bewegungen schneller und effizienter bzw. energiesparender ausführen zu können, ist es wichtig zumeist mit gelockerter Muskulatur zu arbeiten und erst im entscheidenden Moment, die Muskulatur anzuspannen. Außerdem legte Roland seinen Fokus auf die Beinarbeit: auch hier wurden entscheidende Kriterien vermittelt, die dazu beitragen, die Schnelligkeit zu verbessern. Schließlich wurde vielfältig eingeübt, die Oberkörper- und Beinarbeit bezüglich der Schnelligkeit zu kombinieren, um Techniken schließlich gemeinsam auf den Punkt zu bringen.
In der Kuchenpause gab es die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Die Gesprächspartner aus Minden und Oldenburg zeigten sich sehr froh darüber, dass die beiden Dojos regelmäßig in den Austausch gehen.
Anschließend wurde die große Gruppe in zwei Gruppen unterteilt (Braungurte und DAN-Träger). Es wurde aber auch etwas durchmischt, so dass einige ausgewählte Braungurte bei den DAN-Trägern mitmachen konnten.
Somit konnten Michael und Roland mit kleineren Gruppen arbeiten und gezielter auf die individuellen Teilnehmerbedürfnisse eingehen.
Roland legte seinen Vermittlungsschwerpunkt hauptsächlich auf die Kata Kanku Dai (für die DAN-Träger) und Jion (für die Braungurte). Der Schwerpunkt lag dabei jeweils auf Bunkai-Übungen, die jeweils in Dreiergruppen ausgeübt wurden. Dabei wurde bei den einzelnen Gruppen immer auch auf die Fähigkeiten der Einzelnen Rücksicht genommen, so dass die Anzahl der Techniken in den Gruppen unterschiedlich war. Ganz nach der Devise, weniger kann mehr sein.
Bei Michael haben wir zunächst in einem Mondo (was im Karate ein Gespräch zwischen Meister und Schüler bedeutet) interessante Aspekte hören dürfen, inwiefern das Karate mit der Gesundheit und der Persönlichkeitsentwicklung verknüpft ist. Diese sind nicht nur entscheidend für die Ausübung des Karate, sondern lassen sich auch auf das persönliche und berufliche Leben übertragen.
Im weiteren Verlauf durchliefen wir die Grundschule, jeder individuell für das anstehende Prüfungsprogramm und erhielten wertvolle Hinweise, welche Aspekte bei den unterschiedlichen Techniken zu beachten sind. Außerdem ging Michael Schönbeck gezielt auf die Katas ein, die wir Oldenburger für unsere DAN-Prüfung vorgesehen haben: so durften wir die Bassai Dai, die Jion und die Empi präsentieren und erhielten eine Einschätzung von Michael, die für uns sehr wichtig und hilfreich war. Wir haben individuelle Rückmeldungen erhalten, woran wir konkret bis zur DAN-Prüfung arbeiten können.
Was sowohl Roland als auch Michael an diesem Vormittag verband: es war ihnen wichtig, dass wir über das Gelernte nachdenken, es aber nicht nur beim Nachdenken belassen. Es geht vor allem um das Umsetzen- sei es im Training oder im Leben. So war es ihr Wunsch, dass wir vor allem die Anregungen nutzen, die uns persönlich angesprochen haben. Schließlich geht es ja darum, den eigenen Weg zu finden. Der Lehrgang hat uns jedenfalls dabei ein ganzes Stück weitergebracht.
Unser herzlicher Dank richtet sich an Michael und Roland und an die Mindener Gastfreundschaft.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im November!