Am 12.November besuchte bei trüben und kaltem Novemberwetter eine Abordnung unseres SWO KARATE den BKV- Tag in BREMEN. In mehreren Fahrgemeinschaften und in Einzelfahrten reisten wir mit fast ein Dutzend Teilnehmern an. Um kein Alter zu verraten… von ganz jung bis Pensionsalter. Unsere Teilnehmeranzahl fiel bei einer Gesamtmasse von ca. 220 Personen jeden Alters und Geschlechts jedoch kaum ins Gewicht, war aber würdig.
Der Tag war überaus gut organisiert und durchdacht. Hinzu kommt das kampfsporttypische freundliche, aber disziplinierte Verhalten aller Besucher.
Obwohl alle Trainingseinheiten in Module untergliedert waren, die selbständig gewählt und gewechselt werden konnten, kam es kaum zu Problemen. Auch das Training innerhalb der Ausbildungsmodule war so geplant, dass der Körper nicht unnötig wieder abkühlte oder überanstrengt wurde.
Man kann also von (Kampfsport-)meisterlicher Organisation sprechen.
Bei dem Angebot der Trainingsmodule konnten viele Eindrücke gewonnen werden und am späten Nachmittag waren unsere Karatekas aller Grade letztendlich ziemlich müde.
Die gesellige Mittagspause war dabei natürlich willkommen und konnte dem vorzeitigen „Schlapp machen“ durch Genuss exzellenten Kaffees gezielt vorbeugen. Der ausrichtende Verein TuS Huchting-Bremen hatte also auch da alles im Griff. ( BREMEN ist ja auch Kaffee- Stadt)
Kumite für Anfänger und Taktik im Kumite:
Training im/für Zweikampf/ Wettkampf. Für uns Karatekas im SW Oldenburg für die Kyu- Grade eher selten. Die Waden waren es als erste, die dieses Manko zu verarbeiten hatten. Die Freude am Wettkampf/ am „sich Messen mit anderen“ war zum einen in den Gesichtern der Üb- Wettkämpfer, aber auch an den durchgeschwitzten Gi`s zu sehen. Die Meister haben die Vorhaben aber methodisch von leicht über Mittel zu (etwas) schwer gestaffelt. Überforderungen waren somit nicht gegeben. Insgesamt also eine runde Sache
Offensive und defensive Kampftechniken
Wie gewohnt bereichernd war die Einheit von Dr. Elke von Oehsen. Sie verfolgt einen anderen Ansatz, als das reine Wettkampfkumite. Sie möchte, dass das eingeübte Kämpfen auch im echten Leben funktionieren würde. Von ihr vermittelte Anwendungen hören nicht nach einer Technik auf. Gerade Frauen, sagt sie, sollten öfter „zuschlagen“. Ihre Übungen forderten auf stark anzugreifen, die Faust stehen zu lassen, nah an den Gegner heranzugehen um ihm bewußt die Sicht zu nehmen und ihn zu irritieren. Außerdem lernten wir nach dem ersten Angriff auszuweichen, uns in eine günstigere Position zu bringen, um dann weitere Angriffstechniken platzieren zu können. Sie demonstrierte zudem, wie ein Gegner manipuliert werden kann. Nämlich in dem ihm gezielt eine offene Deckung angeboten wird, um dann mit einer vorher überlegten Abwehr- und Gegenangriff- Strategie zu kontern!
Kata
Die Trainingseinheit „Kata Gangaku“ unter Durchführung des Landestrainers Kata war eine runde Sache. Sogar einige interessante Ideen zum Unterrichten von Katas konnten generell vermitteln werden. So gab es unter anderem Bunkai Sequenzen, deren Sinn vorher nicht Sinn ergaben, aber während der Ausbildung erkannt wurden.
Eskrima
Vorab: Escrimageübte verteidigen sich auf ganz besondere Art und Weise. Sie starten gegenüber Angreifern schützende Gegenangriffe. Sie zwingen dadurch dem Gegner Ihr System auf und gewinnen somit Kontrolle über ihn.
Sie nutzen körpereigene Waffen und sind in der Lage, Alltagsgegenstände effektiv einzusetzen. Alle Dinge, die man in die Hand nehmen kann, z.B.:Autoschlüssel, Kugelschreiber, Feuerzeug, ein einfacher Schuh, Handtasche, Gehstock um nur einige Möglichkeiten aufzuzählen.
Für den BKV- Tag wurden Stöcke genutzt. Tolle und spannend Basics wurden damit gezeigt, die durchaus auch ohne Stock funktionieren! Der Referent Werner Buddrus hat das Training sehr gut aufgebaut und so vermittelt, dass man es gut verstehen konnte.
Verteidigung gegen Kontaktangriffe
Die Einheit Verteidigung gegen Kontaktangriffe war sehr gut. Da gab es für alle Teilnehmer gute Erkenntnisse. Insbesondere wie man aus einem Full Nelson oder einem Schwitzkasten herauskommt.
Das Angebot für Kinder
Unser Karatenachwuchs war ebenso mit vier Kindern vertreten. Fleißig durchliefen sie die drei jeweils einstündigen Lehrgangseinheiten am Stück. Die Vielfältigkeit des Angebots machte es möglich, dass die Motivation nicht nachließ. Sich durchliefen zunächst „Kata-Beats Heian Shodan und Heian Sandan mit Musik“. Anschließend folgte „Koordination und Athletik für Kinder“ mittels abwechslungsreicher Übungsstationen. In der Einheit „Kinder stark machen“ probten sie den Ernstfall und lernten sich lautstark gegen Angreifer zur Wehr zu setzen. So effektiv, dass die Übungen in den anderen Hallen nicht zu überhören waren. Nach den drei Stunden waren unsere fleißigen Karatetiger dann aber müde. Nach der Mittagspause, zwar geschafft aber zufrieden und mit wohlverdienten warmen Waffeln und Kuchen im Bauch, traten sie die Heimreise an.
Last but not least:
Die Stimmung auch unter uns Oldenburger(innen)war, wie nicht anders zu erwarten, wie immer sehr gut. Nicht wenige Vereinsfremde Kampfsportler suchten den Kontakt zu uns und wir konnten neue Kontakte knüpfen. In diesem Sinne machen wir weiter und sehen der Zukunft und weiteren Lehrgängen mit Freude entgegen.
Ein dreifaches Kiai auf diesen gelungenen Tag…